#hoffnungsgedanken - "Auch wer zur Nacht geweinet"

Was für ein Jahr. Immer noch Pandemie. Und Krieg. Und Klimakrise. Und Proteste, Inhaftierungen und Hinrichtungen. Und Gewalt und Terror und Hunger und Leid und … ach, ich mag’s nicht aufschreiben!

Überhaupt mag ich nicht mehr! Manchmal möchte ich nur noch weinen, weil mich alles so derbe ank*tzt. Oder mich still und stumm verkriechen. Soll die Welt doch …

Und jetzt, schon bald, ganz nah: Weihnachten. Und die einen so: „Stimmung!“ Und die anderen so: „Ich fühle nichts.“

Ich irgendwo dazwischen wäre gerne in Stimmung und bin es eher nicht. Oder doch!? Immerhin: Ich ahne etwas von der weihnachtlichen Freude …

 

„Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern.“

Gott sei es gedankt! Egal, was in der Welt auch passiert, egal, wie es in mir ausschaut: Weihnachten lässt sich nicht verhindern! Mag die Welt und ihre Menschheit noch so toben, Gott kommt und ist da - mitten im Trubel. Ganz nah. Bei dir. Bei mir.

„Drum sei nun Lob gesungen dem hellen Morgenstern!“

Ja, lasst die Engel singen und mit ihnen die Kirchenchöre. Wie gut, dass sie wieder dürfen! Aber singe ich mit? Ich möchte wohl gern …

„Auch wer zur Nacht geweinet, der stimme froh mit ein.“

Froh! Freude? Leichter gesagt als getan. Gerade wenn die Welt so viel Traurigkeit hat …

Gestern habe ich ein neues Wort gelernt: „Freudigkeit“. Freude ja, aber eher inwendig; also Freude, die man nach außen hin nicht unbedingt zeigt. (Ost-Westfälisch quasi.)

Vielleicht ein Anfang. Vielleicht nicht groß jubeln und preisen, wie die Hirten im Angesicht der Krippe, sondern eher zurückhaltend und andächtig im Herzen, so wie Maria ob des kleinen, großen Wunders …

„Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein.“

Ob du jubelst oder heulst, ob du laut mit einstimmst oder schweigst, ob du die Weihnachtsparty rockst oder heimlich, still und leise für dich oder ganz woanders bist: Dir ist das Kind geboren. Gottes Sohn ist dir geschenkt. Dir ganz persönlich! Dein Heiland will er sein. Weil Gott dich liebt!