#hoffnungsgedanken - „Ich bin getauft.“

Ich bin getauft.

Wann immer ich an meinem Schreibtisch sitze, fällt mein Blick auf diesen Aufkleber und erinnert mich an das Ereignis, das schon 40 Jahre zurückliegt, aber mir über die Jahre immer wichtiger geworden ist: Meine Taufe.

Ich bin als Säugling getauft worden, damals in der kleinen Kapelle „Zum guten Hirten“. Klar, dass ich keine Erinnerung an die Taufe selbst habe. Ja, die Fotos von damals kenne ich. Und meinen Taufspruch, denn der steht auf meiner Taufurkunde.

„Ich bin getauft.“ Dass dieser Satz auf meinem Schreibtisch klebt, hat einen besonderen Grund. Vor mittlerweile 538 Jahren wurde Martin Luther in Eisleben getauft; am 11. November, dem Gedenktag des Heiligen Martin von Tours (den viele weniger als Bischof der römischen Kirche, sondern eher als Soldaten der römischen Armee mit nur noch einem halbem Mantel kennen).

Luther hat sein Leben lang aus seiner Taufe gelebt. Besonders in Zeiten von Not und Anfechtung hat er sich immer wieder an sein Getauftsein erinnert. Als einmal Zweifel überhand zu nehmen drohten, hat er – so die Überlieferung – „Baptizatus sum“ (Ich bin getauft) mit dem Messer in seinen Schreibtisch eingeritzt. „Ich bin getauft“: in diesen Worten steckt für ihn Trost und Gewissheit, Zuversicht und Hoffnung, göttliche Gnade und Barmherzigkeit.

Im Großen Katechismus schreibt er darum: „Also muss man die Tauffe ansehen und uns nütze machen, das wir uns des stercken und trösten, wenn uns unser sünd oder gewissen beschweret, und sagen: Ich bin dennoch getaufft, bin ich aber getaufft, so ist mir zugesagt, ich solle selig sein und das ewige leben haben, beide an Seel und Leib.“ (BSELK 1122)

„Ich bin getauft“, sagt mir der Aufkleber auf meinem Schreibtisch.

„Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit“ sagt mein Taufspruch. (Jesaja 41,10)

Beides gibt mir Trost und Halt.