#hoffnungsgedanken - "Mehr Begeisterung, bitte!"

Pfingsten. Das Fest des lebendigen Geistes Gottes. In der Apostelgeschichte wunderbar mit dem Sprachenwunder und der Verzückung der Jünger beschrieben.

Ich konnte mir diese Szenerie nie so wirklich vorstellen, bis ich genau so ein Pfingstwunder selbst erlebt habe. Echt wahr!

Tabgha. Ein kleiner Ort am Nordufer des Sees Genezareth, einen Steinwurf von Kapernaum entfernt. Dort hat sich nach der Überlieferung der Evangelien das Speisungswunder ereignet, das mit den hungrigen 5.000. Ihr wisst schon: Menschen kommen zu Jesus, um ihm zuzuhören. Dann gibt’s kein Abendbrot bis auf fünf Brote und zwei Fische, die ein Kind (!) dabei hat. Jesus dankt und teilt. Und alle werden satt.

Dort in Tabgha steht eine wunderschöne Kirche. Hier wird an das Wunder erinnert. Vorne im Altarraum ist ein Felsen im Boden. Dort ist es passiert! Und vor dem Felsen: das schönste Mosaik von Brot und Fisch, das ich kenne.

Wir sind in der Kirche. Eine Pilgergruppe aus Afrika ist auch dort. Sie bestaunen das alte Gemäuer wie wir. Doch dann entdecken sie den Felsen und das Mosaik. Und von jetzt auf gleich – ich weiß nicht wie – geraten sie in Verzückung. Jubeln. Lachen. Singen. Tanzen. Heben die Hände zum Himmel und loben Gott für das Wunder, das an diesem Ort geschehen ist.

Ich stehe da. Schaue. Staune. Schweige. Und bin begeistert ob dieser Begeisterung!

Einen Moment später ist alles wieder vorbei, so als wenn nichts gewesen wäre. Die Pilger setzen ihren Weg durch die Kirche fort. Nur ich bleibe stehen. Schaue den Männern hinterher und frage mich: War das Pfingsten? Die plötzliche Begeisterung? Das Brausen vom Himmel? Ohne sichtbare Feuerzungen zwar. Aber in ihren Herzen hat es gebrannt. Das habe ich gespürt. Denn der Funke ist übergesprungen in mein Herz. Wenn auch nur ganz leise.

Warum habe ich sowas noch nie in unseren Kirchen erlebt? Dieses Geistvolle, diese Begeisterung wie in Tabgha? Bei Twitter habe ich den Satz eines Kollegen gelesen: „Dem Heiligen Geist wieder mehr zutrauen!“ Und ich frage mich: Fehlt uns dieses Geistvertrauen? Diese Idee, dass der Heilige Geist auch heute noch kraftvoll in uns Wirken kann?

Darum: es ist Pfingsten! Lasst uns unsere Herzen öffnen für den Heiligen Geist. Lassen wir uns von ihm begeistern für unsere Kirche und unseren Glauben, heute und morgen, dass alle Welt sieht, auf wen wir uns vertrauen, durch wen wir leben und dass auch heute noch Wunder möglich sind.

Das ist meine Hoffnung in diesen Tagen.