#hoffnungsgedanken - "Über den Wolken ..."

„Was ist immer da, auch wenn wir es nicht immer sehen können?“ - „Gott!“, strahlt mich das kleine Mädchen an. - „Stimmt“, sage ich, „da hast du absolut recht! Aber jetzt meinte ich die Sonne!“

Das ist etwas, was Sonne und Gott gemeinsam haben. Sie sind immer da, auch wenn wir sie nicht immer sehen können.

Gerade heute ist der Himmel wolkenverhangen. Es ist kälter geworden und ungemütlich und heute Nacht hat es sogar geregnet. Doch ich weiß, dass über den Wolken die Freiheit nicht nur grenzenlos ist, sondern dass da immer auch die Sonne scheint. Und wenn die Wolken weiterziehen, so singt es ein Lied, können wir die Sonne wieder sehen.

Und Gott? Gesehen hab ich ihn noch nicht und selbst ein großer Prophet wie Mose durfte ihm ja auch nur hinterherschauen.

Aber gespürt habe ich Gott schon oft. Seine Wärme hat mein Herz berührt. Fast so wie die Strahlen der Sonne auf der Haut. Darum habe ich tief in meinem Herzen die Gewissheit, dass er da ist und mich mit seinem Segen umgibt, auch wenn ich ihn nicht sehen kann.

Manchmal gibt es Momente, da wünschte ich mir, ich könnte sehen, dass Gott da ist, dass ich nicht allein bin. Aber wie oft ist es mir im Rückblick so ergangen, dass ich dann trotzdem dachte: Ja, Gott war dabei. Auch wenn ich ihn in der Situation weder gesehen noch gespürt habe.

Das macht mir Mut und gibt mir Hoffnung, gerade in dieser Zeit, in der so viele Fragen offenbleiben. Wo ist Gott?

Ich glaube, dass er da ist. So wie die Sonne. Nur dass zu viele Wolken um uns sind und wir ihn darum nicht bemerken.

„Denn Gott, der Herr, ist Sonne und Schild“, weiß der Psalmbeter. „Der Herr gibt Gnade und Ehre. Er wird kein Gutes mangeln lassen den Frommen.“ (Psalm 84,12)